Schulgeschichte von Höhenrain (Aus der Schulchronik von Höhenrain, Helmut Loose, Zeitungsartikeln und der Bürgerinformation Feldkirchen zusammengestellt.)

In Höhenrain wird seit 1762 geregelter Schulunterricht erteilt. 1838 wurde das erste Schulhaus erbaut, das zugleich aus das Mesnerhaus war. Es wurde in den 80ern durch einen Anbau auf der Westseite vergrößert. Früher war das Garnreiterhaus (heute Bergmeier-Lengle) das Schulhaus. Es existiert ein Bauplan von der Lehrerwohnung aus dem Jahre 1888.

Die ersten Aufzeichnungen stammen von Josef Mennacher vom 1.5.1913. Wie aus den Aufzeichnungen hervorgeht war der Unterricht damals sehr vaterländisch geprägt und der Chronist vermerkt am 11.11.1913 die Königsfeier anläßlich der Thronbesteigung seiner Majestät König Ludwigs III, desgleichen am 6.1.1915 die Schulfeier anläßlich der Geburtstagsfeier seiner Majestät.

Am 28.12.1913 wurde die Schule in Unterlaus eröffnet. 1914 vergeht kein Monat ohne Siegesfeier (es ist I. Weltkrieg).

Am 1.1.1919 hebt Kultusminister Hoffmann die geistliche Schulaufsicht auf und gibt der bayerischen Lehrerschaft die langersehnte und heiß erstrittene Fachaufsicht (Schulrat). Bis dato war der Ortsgeistliche Dienstvorgesetzter der Schule.

2.6.1927: Nachmittags ging über der Gemeindeflur ein schweres Gewitter mit sehr starkem Hagel nieder. Die Hagelkörner waren so groß wie Tauben- und Hühnereier. Im kleinen Schulsaal waren auf der Westseite sämtliche Fenster vernichtet.

5.1.1928: Mit Entschließung des Staatsministeriums des Inneren und der Finanzen wurde die Ortsflur „Loch“ durch Aufhebung ihrer bisherigen Bezeichnung mit der Ortsflur Kleinhöhenrain vereinigt und führt nun die Bezeichnung Kleinhöhenrain.

12.4.1934: Bei Beginn des Unterrichts wurde heuer erstmals die Flaggenehrung vorgenommen. Nach derselben wurde das Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied gesungen.

1935: Gründliche Renovierung des Schulhauses; die Mauern auf der Westseite wurden „abgeschnitten” und isoliert, um den Schwamm zu vernichten. Im östlichen Teil wurde ein Keller eingebaut. 

1936: kam der erste Kooperater Josef Unterseher als Expositus nach Großhöhenrain.

1937 wurden die sogenannten Konfessionsschulen in Gesamtschulen umgewandelt

1940 verschied nach wenigen Tagen Krankenausaufenthalt Oberlehrer Georg Schnellbögl. Er wirkte 18 Jahre als Erzieher in Großhöhenrain.

30.1.1942: Starke Schneeverwehungen, große Kälte; um Holz zu sparen wurde die Schule geschlossen. 

12.6.1942: Schweres Hagelgewitter vernichtet den größten Teil der Getreidefelder, Gemüsepflanzen und Obst. 

Mai 1945: Ausführlicher Bericht des Lehrers Forstmeier über das Ende des 2. Weltkrieges mit dem Einmarsch der Amerikaner in Höhenrain.

Im August 1947 ist die Schülerzahl infolge des Flüchtlingsstroms auf 150 Kinder gestiegen. Die Dreiteilung der Schule läßt sich nicht umgehen.

1948: Eröffnung des Schulhauses Holzham. Bis dahin gingen auch die Holzhamer Kinder in Höhenrain in die Schule.

Am 20.6.1948 haben alle Höhenrainer gleichviel Geld in der Tasche, 40 Mark Kopfgeld der neuen Währung. 

Dezember 1949: In der Volksschule sind 110 Kinder. 30 Kinder erhalten jeden Monat die Schulspeisung. An Weihnachten erhielten alle Kinder und die Lehrer ein Weihnachtspäckchen zu 75 Pf. (4 Kekse, 2 Täfelchen Schokolade, eine Tasse Kaffee, etwas Zucker).

Im November 1951 breitet sich im Bezirk die Maul- und Klauenseuche aus. Einige Tage vor den Weihnachtsferien wurde die Seuche beim Stahuber, Jackl in Thal festgestellt. Während der Weihnachtsferien verbreitete sich die Seuche schnell in Thal und Riedbichl. Eigenartig ist die Tatsache, daß immer am Sonntag oder 8 Tage nach einem Feiertag die Seuche irgendwo festgestellt wurde, so beim Kaltner in Aschhofen am 8. Januar, in Reisachöd am Sonntag, den 6. Januar usw. Die Kinder von den Seuchengehöften durften nicht zur Schule kommen. Immer kleiner wurde die Schar der Schulkinder. Die Bewohner bekamen so Angst, daß die Groß-und Kleinhöhenrainer beschlossen, die Kinder nicht mehr in die Schule zu schicken. Darauf hin sperrte das Landratsamt die Schule für 8 Tage. Im Laufe des Februars erlosch die Seuche. Als endlich alle Kinder zur Schule gehen konnten, erkrankten 2/3 an Grippe. Es sind ganz wenige Tage von Weihnachten bis Ostern gewesen, daß alle Kinder in der Schule waren.

1951 teilweise Renovierung des Schulhauses

28.12.1952 Orgelweihe

21.6.1953 100 jähriges Bestehen der Musikkapelle

4.10.1953-12.10.1953 Die Unterabteilung war wegen Masern geschlossen.

1953/54 erfolgte eine Innenrenovierung des Schulhauses, vor allem die mangelhaften sanitären Einrichtungen der Lehrerwohnung wurden verbessert.

1954/55 gabs je zwei neue WCs für die Buben oben und für die Mädchen im Erdgeschoß. Herr Simper wurde auf Antrag nach Aresing versetzt — der Schulleiterposten wurde ausgeschrieben, allerdings meldete sich niemand — im neuen Schuljahr konnte die Stelle dann von Herrn Männer besetzt werden.Nettogehalt des Schullehrers am 1.1.1960 war 811 DM, für die Miete in der Dienstwohnung mußten 37,50 DM bezahlt werden.

1956 der Winter war sehr mild, im Februar aber dann so kalt — oft bis — 28 Grad Celsius; obwohl das Wasser in den WC abgelassen wurde, mußten sie jeden Tag aufgetaut werden, bei den Mädchenklos war es teilweise überhaupt nicht mehr möglich; die Schule konnte nicht mehr erwärmt werden- bei + 5 Grad mußte unterrichtet werden. Die Kleinsten kamen oft weinend in die Schule – nach vier Wochen normalisierte sich die Lage wieder

1956/1957 wurde die Straße in Höhenrain geteert, Pfarrer Unterseer wirkt nun seit 20 Jahren in Höhenrain. An Pfingsten malte Kunstmaler Ziegler im Auftrag des 2. Bürgermeisters Emmeran Vollert ein Fresko an die Nordwand der Schule — Lehrkräfte und Theaterkasse finanzierten mit.

Ab dem Schuljahr 1957/58 leisteten immer wieder angehende Lehrerinnen aus der Lehrerbildungsanstalt in Poing ihr Praktikum in Höhenrain ab. Am Tag des Baumes wurde von den Buben der Oberabteilung unter Anleitung von Bezirksgärtner Loose die Anlage beim Kriegerdenkmal bepflanzt.

1959 spielt die Unterklasse das von der Kunstmalerin Therese Pindl geschriebene „ Höhenrainer- Paradeis-Krippenspiel” zum ersten Mal (leider starb die Autorin nur wenige Wochen später).

Am 5.2.1960 verstarb Frau Therese Pinde (*26.2.1902) — sie war Malerin, Geigerin, Mundartdichterin.

Der Entlaßschüler Wolfgang Schwarm war 1,83 cm groß.

Am 1.9.1960 wurde Herr Männer Oberlehrer.

Es wurde eine neue Jugendbücherei eingerichtet mit Spenden von der:
Raiba Feldkirchen 100,- DM, Raiba Höhenrain 50,-, Theaterkasse Unterabt. 50,-,Landkreis Aibling 100,-, Staat (Zuschuß) 200,-, Bücherspenden im Wert 300,-

Die Miete für die Dienstwohnung beträgt ab dem1.2.1961 43,12 Mark

1961/62 wurde das Schulhaus renoviert.

1962 war die Schule 1 Woche wegen Grippe geschlossen.

Im Sommer wurde die Erdölbohrung fündig. Die Bohrung ging bis 4020 m (gegenwärtig tiefste Bohrung in Europa), die Qualität des Öls soll ausgezeichnet sein.

Die Straße nach Laus wurde geteert.

1962/63 Frau Rettenbeck ist seit 25 Jahren an der Schule — große Feier im Gasthaus Sedlmeier.

1964 Mit einem riesigen Sonnwendfest wird Lehrerin Frau Rettenbeck nach 27 Jahren Schuldienst verabschiedet.

Am 25.1.1965 wurden die Schulen in Höhenrain und Laus mit Regierungsentschließung zusammengelegt, die kath. Volksschule in Laus wurde aufgehoben, der Schulsprengel in Laus dem Schulsprengel in Höhenrain eingegliedert. Kommissarischer Leiter ist Alois Männer.

Der erste Schulbus in Bayern kommt zum Einsatz!

1967/68 unterrichtete Frau Finke 41 Kinder in der Unterstufe (1.+2. Klasse), OL Felix Müller 51 Kinder in der Mittelstufe (3.-5. Klasse) und OL Alois Männer 34 Kinder in der Oberstufe (6.-8. Klasse)

1969/1970 war die Schulreform — es gibt jetzt nur mehr die Grund- und die Hauptschule, außerdem wurde die 9. Klasse eingeführt!